Die wilden 60er Jahre

Zwei Musikgruppen dominierten die junge Musikszene in den 1960er Jahren: Die Beatles und die Rolling Stones spalteten die junge Generation.

Während die Beatles den Rock ’n’ Roll der 50er Jahre mit Blues-Klängen auffrischten, stimmten die Rolling Stones eher raue Töne an. Die Jugendlichen dieser Generation passten sich ihren Idolen an und trugen Anzüge mit Krawatten, wie die Beatles, oder bevorzugten die Lederjacken der neu geborenen Rockmusik. Die Musik stand für Auflehnung und einen neuen Drang nach Freiheit.

Mit „(I Can´t Get No) Satisfaction“ wurde eine neue Ära der Musik gestartet, die von berühmten Musikern, wie den Yardbirds, Jeff Beck und Eric Clapton, unterstützt wurden. Sie inspirierten eine ganze Reihe von Musikern, ihren eigenen Stil zu entwickeln, der sich nicht mehr an die Vorbilder des Rock ’n’ Rolls halten musste. Die 60er Jahre waren für viele Musikbegeisterte eine faszinierende Zeit, da die Rockmusik mit den alten Grenzen und Fesseln brach. Musik musste sich nicht mehr nur gut anhören, sie konnte Nachrichten überbringen und das Lebensgefühl einer ganzen Generation ausdrücken.

Es entstanden unzählige verschiedene Rock-Richtungen, die zuweilen technisch sehr anspruchsvoll waren. The Who und Jimi Hendrix konnten sich mit den neuen elektronischen Instrumenten voll austoben. Jeder dieser Gruppen inspirierte wieder andere Künstler, wodurch eine große Anzahl von erfolgreichen Gruppen entstand. Unter ihnen Led Zeppelin, Deep Purple und letztendlich auch AC/DC.

Die Anhänger der Rockmusik wurden in dieser Zeit von der Gesellschaft abgelehnt und sie feierten die Ablehnung in vollen Zügen. Mit langen Haaren, Jeans und Lederkleidung setzten sie sich von der breiten Masse ab. Die neue Musikrichtung schlug auch in den USA wie eine Bombe ein. Sie gab den Hippies und den Friedensbewegungen eine Identität. Bod Dylan, die Creedence Clearwater Revival Band, Greateful Dead und viele weitere Gruppen und Solomusiker wurden in dieser Zeit berühmt, weil ihre Musik den Protest der neuen Generation wiederspiegelte.

Das Festival in Woodstock schloss das Jahrzehnt für die Rockmusik eindrucksvoll ab. Musiker wie Santana und Janis Joplin stehen für die Vielfalt der verschiedenen Musikrichtungen, die sich aus dem Rock in nur einem Jahrzehnt gebildet haben.

Keine Musikrichtung hat es wie der Rock geschafft, die Auflehnung einer ganzen Generation zu bündeln und dadurch die ältere Generation auf die Probleme aufmerksam zu machen. Der Rock stand in den 60er Jahren für die Ablehnung des Vietnamkrieges und die Generationen, deren Leben zum größten Teil aus Arbeit bestand. Das Feindbild der Spießer wurde geboren, deren Leben für die junge Generation nicht lebenswert war.

Die Rockmusik bedeutet für die Musiker Freiheit. Sie bedeutet aber auch, ihre eigenen Richtungen zu finden. In den 60er Jahren konnte jede Gruppe ihr eigenes Genre beanspruchen. So entstanden auch die ersten Punkbands, der Hard Rock, Psychedelic Rock und viele andere Richtungen der Rockmusik.